„Mehr Sprachen – mehr WIR:
Mehrsprachigkeit an der Schule fördern“
Mit unserer Veranstaltungsreihe „Mehr Sprachen – mehr WIR: Mehrsprachigkeit an der Schule fördern“ möchten wir Ihnen Impulse für die Praxis geben. In drei Veranstaltungen zu pädagogischem Translanguaging, Künstlicher Intelligenz und mehrsprachigen Bildungsbiographien erhalten Sie Inputs, Hinweise zu Materialien und können Fragen stellen. Sie finden in Kooperation mit dem Deutschen Schulportal der Robert Bosch Stiftung statt.
Ergänzend zum Impulsvortrag am 09.10.2025 zum Thema Künstliche Intelligenz im Unterricht mit mehrsprachigen Schüler:innen finden im November zwei Vertiefungsmodule zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Förderung von Mehrsprachigkeit in der Schule statt.
Mehr Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
© DKJS/Marcel Frank
Auch im Schuljahr 2025/26 findet der bundesweite mehrsprachige Redewettbewerb Mehr Sprachen – mehr WIR wieder statt.
Mehr Sprachen - mehr WIR wird von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ausgerichtet und von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus gefördert. Ziel ist es,
Mehrsprachigkeit in Deutschland als Gewinn aufzuzeigen,
die Vielfalt von Menschen in Sprache, kultureller Prägung und Herkunft als Bereicherung anzuerkennen, sichtbar zu machen und aktiv zu fördern
und mehrsprachige Jugendliche zu stärken.
Sie sind Schulleitung, Lehrkraft oder pädagogische Fachkraft an einer weiterführenden oder berufsbegleitenden Schule und kennen eine:n oder sogar mehrere Schüler:innen bzw. Stipendiat:innen für die die Teilnahme an Mehr Sprachen - mehr WIR interessant sein könnte?
In unserer Informationsveranstaltung informieren wir Sie zu:
Sie haben auch Gelegenheit Ihre Fragen einzubringen.
Die Veranstaltung findet online via MS Teams statt.
© Alexander Stertzik
In dieser einstündigen Online-Veranstaltung erhalten Lehrkräfte eine Einführung in das pädagogische Translanguaging - eine didaktische Praxis, bei der alle sprachlichen Ressourcen von mehrsprachigen Lernenden gezielt im Unterricht genutzt und einbezogen werden. Dabei wird nicht zwischen „richtigen“ und „falschen“ Sprachen getrennt, sondern die gesamte Sprachkompetenz der Schüler:innen als wertvolle Ressource für Lernprozesse anerkannt. Nach einem kurzen Überblick über die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und den pädagogischen Mehrwert dieser Perspektive werden konkrete, praxistaugliche Beispiele gezeigt, die den Transfer in den eigenen Unterricht erleichtern und zur direkten Anwendung anregen.
Saskia Braun ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Zentrum für Mehrsprachigkeit sowie Dozentin in der Zusatzausbildung DaF am Sprachlehrinstitut der Universität Konstanz. In ihrer Promotion untersucht sie den Einsatz von pädagogischem Translanguaging im Unterricht. Ihre Forschung ist im EU-Projekt „ACT and Connect for INtegration" eingebettet, das die sprachliche und kulturelle Teilhabe von zugewanderten Kindern und Jugendlichen fördert.
© privat
Mehrsprachige Schülerinnen und Schüler bereichern den Unterricht, bringen aber auch spezifische Anforderungen mit sich. Der gezielte Einsatz von KI kann helfen, Sprachförderung individueller zu gestalten, Lernprozesse zu erleichtern und die interkulturelle Kompetenz zu stärken. In seinem Impuls zeigt Gianni Triantis, Studienrat für Englisch, Informatik und Spanisch an der Otto-Brenner-Schule in Hannover, wie Künstliche Intelligenz den Unterricht in sprachlich und kulturell vielfältigen Klassen unterstützen kann. Er wird aktuelle KI-Anwendungen vorstellen, die Lehrkräfte unkompliziert in ihren Unterricht integrieren können – von adaptiven Lernplattformen über automatisierte Feedback-Tools bis hin zu Anwendungen, die kulturelles Lernen fördern. Ziel des Vortrags ist es, praxisnahe Impulse zu geben, wie KI im mehrsprachigen Unterricht sinnvoll genutzt werden kann. Dabei stehen die Potenziale für die Sprachbildung, die Förderung von Teilhabe sowie die Entlastung der Lehrkräfte im Mittelpunkt. Die vorgestellten Konzepte lassen sich flexibel auf verschiedene Schulformen und Fächer anwenden – eine wertvolle Ergänzung für die Arbeit in heterogenen Klassen.
Gianni Triantis ist Studienrat am Beruflichen Gymnasium der BBS ME in Hannover mit den Fächern Englisch, Spanisch und Informatik. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt in der Fremdsprachendidaktik mit besonderem Fokus auf Mehrsprachigkeit und Digitalisierung. Als Fachlicher Begleiter im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums wirkt er im Projekt MULTIK – Mehrsprachiges Unterrichten mit Lerntechnologien und Künstlicher Intelligenz unter der Leitung von Dr. phil. Ulrich Stitzinger mit, das an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt ist.
© privat
Das Vertiefungsmodul „Unterricht mit KI planen für mehrsprachige Schüler:innen“ ergänzt den Impulsvortrag am 09.10.2025 und befähigt Lehrkräfte, Künstliche Intelligenz gezielt zur Unterstützung sprachlich heterogener Lerngruppen einzusetzen. Im Zentrum stehen die Verbindung von Mehrsprachigkeitsdidaktik und KI-gestützten Methoden sowie die Entwicklung adaptiver Unterrichtssequenzen, die individuelle sprachliche Bedürfnisse berücksichtigen. Anhand praxisnaher Beispiele und erprobter Tools werden Strategien vermittelt, um Sprachbarrieren abzubauen, fachliches Lernen zu fördern und sprachsensibles Scaffolding umzusetzen. In kooperativen Planungsphasen entwerfen die Teilnehmenden eigene Unterrichtseinheiten, die KI für Übersetzung, Visualisierung, adaptive Aufgabenformate und mehrsprachige Interaktion nutzen. Ergänzt wird das Modul durch eine kritische Reflexion zu Datenschutz, algorithmischen Verzerrungen und sprachlicher Fairness. Ziel ist es, Lehrkräften konkrete Handlungskompetenzen und Werkzeuge an die Hand zu geben, um die Potenziale von KI für mehrsprachige Klassen verantwortungsvoll und wirksam zu nutzen.
Die Veranstaltung findet vertiefend zum Impulsvortrag am 09.10.2025 von Gianni Triantis statt. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
© privat
Das Vertiefungsmodul „Aktiver KI-Einsatz im Kontext von Mehrsprachigkeit in der Schule – Schüleranwendungen“ ergänzt den Impulsvortrag am 09.10.2025 und richtet den Fokus auf praxisnahe Einsatzformen von Künstlicher Intelligenz, die direkt von Schüler:innen genutzt werden können. Ziel ist es, mehrsprachige Lernumgebungen so zu gestalten, dass KI-Tools nicht nur Sprachbarrieren überwinden, sondern kreative, kooperative und fachspezifische Lernprozesse fördern. Die Teilnehmenden erproben und entwickeln Unterrichtsaktivitäten, bei denen KI zur Übersetzung, Textvereinfachung, Visualisierung und adaptiven Unterstützung eingesetzt wird. Dabei werden methodische Ansätze mit Reflexionsphasen kombiniert, um Schüler:innen zu einem verantwortungsvollen, datenschutzkonformen und kritischen Umgang mit KI zu befähigen. Durch praxisorientierte Beispiele und gemeinsam entwickelte Aufgabenformate erhalten Lehrkräfte konkrete Werkzeuge, um KI im mehrsprachigen Unterricht lernwirksam und motivierend einzubinden.
Die Veranstaltung findet vertiefend zum Impulsvortrag am 09.10.2025 von Gianni Triantis statt. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
© Katja Koppensteiner, University of Helsinki, Maria Blum, privat
Was kann Schule lernen aus den Erfahrungen, die mehrsprachige Kinder und Jugendliche in ihrer Bildungslaufbahn gemacht haben? Und was verändert sich, wenn junge Menschen ermutigt werden, ihre Mehrsprachigkeit – in der Schule und in anderen Kontexten wie z.B. Wettbewerben – sichtbar und hörbar zu machen? In unserer dritten Fachveranstaltung stellt Hannes Schweiger gemeinsam mit Miriam Weidl, Jelena Altomare und Amina Račević ein Forschungsprojekt der Universität Wien im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science vor, das den Redewettbewerb SAG’S MULTI – das seit 2009 umgesetzte österreichische Vorbild von Mehr Sprachen – mehr WIR – wissenschaftlich begleitet. Das Forschungsteam gibt Einblicke in die vorläufigen Ergebnisse, spricht Empfehlungen aus und gibt konkrete Maßnahmen an die Hand, wie Schule Mehrsprachigkeit effektiv fördern kann.
Hannes Schweiger ist Assoziierter Professor am Institut für Germanistik (Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) sowie am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien. Er leitet das Sparkling-Science-Projekt „SAG’S MULTI – Selbstermächtigung durch Mehrsprachigkeit“. Seine Schwerpunkte sind Mehrsprachigkeit; literarisches, ästhetisches und kulturreflexives Lernen im Sprachunterricht; migrationspädagogische Perspektiven; sprachliche Bildung und Sprachenförderung in der Schule.
Jelena Altomare ist Praedoc-Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI und Doktorandin an der Universität Wien, wo sie Transkulturelle Kommunikation (Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Französisch) und das MA-Studium Deutsch als Fremd-/Zweitsprache absolvierte. Sie hielt Deutschkurse für diverse Zielgruppen und konzipierte Lehrmaterial für Online-Sprachkurse im medizinischen Sektor. Ihre Forschungsinteressen umfassen Sprachbiografien, Sprachrepertoires, soziale Ungleichheit und Mehrsprachigkeit.
Amina Račević studiert im Master Lehramt mit den Fächern Deutsch sowie Geschichte und politische Bildung. Neben ihrem Studium und ihrer Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI arbeitet sie auch im Udele-Projekt, das Bildungsungleichheit im Englischunterricht untersucht. Ihre Interessen liegen in der Förderung von Bildungsgerechtigkeit durch Mehrsprachigkeit sowie Identität im Kontext von Sprache.
Miriam Weidl ist PostDoc-Mitarbeiterin im Projekt zu SAG’S MULTI und Co-Investigatorin im Udele-Projekt am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Wien. Sie promovierte in Soziolinguistik an der SOAS, University of London. Ihre Forschungsinteressen umfassen Mehrsprachigkeit, Translanguaging und Bildung, mit einem besonderen Schwerpunkt auf ethnografischen Ansätzen zu Sprachpraktiken, Sprachideologien und sprachlicher Vielfalt in pädagogischen und sozialen Kontexten.
Hier gibt es spannende Einblicke in unsere vergangene Veranstaltungsreihe sowie Materialien zum Nachlesen.