„Mehr Sprachen – mehr WIR:
Mehrsprachigkeit an der Schule fördern“
Digitale Technologien eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, die sprachliche Vielfalt im Schulalltag sichtbar zu machen und mehrsprachige Ressourcen effektiv einzusetzen. Im vierten Teil unserer Veranstaltungsreihe erklärt Dr. Till Woerfel, wie digitale Tools den Einbezug von Mehrsprachigkeit im Unterricht erleichtern und gleichzeitig wichtige Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, fördern. Er präsentiert praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie solche Ansätze erfolgreich umgesetzt werden können.
Dr. Till Woerfel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln. 2016 wurde er zum Einfluss von Sprachdominanz und sprachspezifischen Mustern bei bilingualen Kindern an der LMU München promoviert. Aktuell forscht er in den BMBF-Projekten "Metavorhaben Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft" und "Schule macht stark" u.a. zu sprachlicher Bildung, Mehrsprachigkeit und Digitalität. Seit 2023 leitet er das BMBF-Verbundprojekt „HSU-Interregio – Herkunftssprachlichen Unterricht interdisziplinär und interregional erforschen, entwickeln, vernetzen“.
Wie gelingt die Förderung von Mehrsprachigkeit praktisch im Unterricht und in der Schulkultur? Drei Vertreter:innen von Schulen in ganz Deutschland berichten, wie sie Mehrsprachigkeit in ihrem Alltag fördern. Sie teilen ihre Beweggründe, Herausforderungen, denen sie begegnet sind, und positive Veränderungen, die durch die Stärkung von Mehrsprachigkeit eingetreten sind. Udo Ulrich ist als Schulleiter von der Schule im Rastbachtal in Saarbrücken dabei. Andrea Wissinger ist die Schulleiterin der Otto-Tschirch-Oberschule in Brandenburg an der Havel und Anh Thi Đỗ-Kavka vertritt die Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg, an der sie als Lehrerin arbeitet und eine Beförderungsstelle für die Koordination für Diversitätsbewusste Bildung hat.
Die Förderung von Mehrsprachigkeit trägt wesentlich zur Überwindung von Vorurteilen und zur Stärkung der gesellschaftlichen Vielfalt bei. In unserer zweiten Veranstaltung spricht Jun.-Prof. Dr. Simone Plöger über den konstruktiven Umgang mit Sorgen im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit. Sie erläutert, warum die Angst vor doppelter Halbsprachigkeit unbegründet ist und wie die positive Wahrnehmung von Mehrsprachigkeit gestärkt werden kann.
Prof. Dr. Simone Plöger ist Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulforschung / Inklusion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre zentralen Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Mehrsprachigkeit, Diversität, Diskriminierung und Ungleichheit im Kontext schulischer Bildung sowie in der Gestaltung einer inklusionsorientierten und diskriminierungskritischen Lehrkräftebildung.
Mehrsprachigkeit ist weltweit der Regelfall. Auch in Deutschland wachsen immer mehr Kinder und Jugendliche mehrsprachig auf. Im ersten Teil unserer Veranstaltungsreihe gibt Prof. Dr. Havva Engin einen Überblick darüber, was unter Mehrsprachigkeit verstanden wird. Sie erklärt, warum die Wertschätzung und Förderung von Mehrsprachigkeit in Schulen so wichtig und auch für alle Beteiligten gewinnbringend ist und stellt praktische Ansätze zur Förderung der Mehrsprachigkeit vor.
Havva Engin ist Professorin für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie studierte an der Technischen Universität Berlin Gymnasiallehramt für die Fächer Deutsch und Biologie. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. folgende Themen: Entwicklung von Bildungsinstitutionen in migrationsgeprägten Gesellschaften, Interkulturelle und interreligiöse Erziehung sowie Spracherwerb im Kontext migrationsbezogener Mehrsprachigkeit.